Chinesische Teezeremonie-Gong Fu Cha
Gong Fu Cha ist kein so preiswertes Vergnügen. Durch die erlesende Schönheit der handgefertigten Utensilien und den wunderbaren Geschmack des Tees erhält man jedoch einen adequaten Gegenwert. Man benötigt wie in Taiwan
1. mehrere Yixing Kännchen - für jede Teesorte ein oder zumindest für jeden Grundtyp Tee ein separates Kännchen sowie das Cha Hai - den Teeausschankbehälter (pitcher).
2. Einen Teetisch - aus Bambus, Rosenholz oder Keramik mit einer Auffangschale für überschüssiges Wasser.
3. Das "Teebesteck" aus Holz oder Bambus bestehend aus der Teeschaufel, um den Tee der Teedose zu entnehmen, dem Trichter zum Einfüllen des Tees in das Kännchen, eine Pinzette zum Händeln des Deckels oder um die Schälchen aus der Wasserschale zu nehmen oder Teeblätter zum Betrachten zu separieren sowie die Teenadel, um eine durch ein Teeblatt evtl. verstopfte Tülle zu reinigen sowie ein Trockentuch.
4. Teeschälchen
5. Eine Wasserschale aus Ton, um Kanne und Schälchen vorzuwärmen bzw.abzuspülen.
6. Heisses, weiches Wasser
7. Einige Knabbereien, um den Geschmack zwischen verschiedenen Teesorten zu neutralisieren.
8. Guten Oolong Tee.
Der Gastgeber sitzt hinter dem Teetisch in der Position des Teemeisters. Die Gäste gruppieren sich um den Tisch. Nun wird das Kännchen zum Anwärmen mit heissem Wasser gefüllt, der Deckel aufgesetzt und das Kännchen auch von aussen über den Deckel mit heissem Wasser übergossen. Mit dem Wasser aus dem Kännchen werden anschliessend die Teeschalen aufgewärmt. Erst jetzt wird der Tee ins Kännchen gegeben. Man füllt sie etwa zu einem Drittel mit Teeblättern. Nun übergiesst man die Teeblätter mit heissem Wasser in kreisenden Bewegungen, setzt den Deckel auf und giesst von aussen wieder etwas heisses Wasser über das Kännchen. Dieser Aufguss "wäscht" den Tee nur, öffnet die Blattporen und mildert die Bitternote der späteren Aufgüsse - er wird sofort in die Schälchen (zum Beduften) abgegossen. Dieser erste Aufguss wird nicht getrunken. Man füllt nun das Kännchen ein zweites mal mit Wasser, lässt den Tee etwa 10-30 sek. ziehen und giesst, damit alle Aufgüsse in den Schalen gleich kräftig werden, die Schalen nicht sofort voll, sondern Schicht um Schicht immer abwechselnd. Bei einer grösseren Runde empfiehlt es sich noch eine zweite, seperate Servierkanne zu benutzen, um den Tee "zwischenzuparken". Diese Zeremonie setzt sich nun so fort, wobei man die Ziehzeit bei jedem Aufguss jeweils um 10 sek. verlängert. Bei sehr guten Oolong-Tees sind bis zu 15 Aufgüsse möglich.